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Museum für Natur und Umwelt

Orte der Forschung

Ausstellungen

Das Museum für Natur und Umwelt ist ein großes Naturkundemuseum Schleswig-Holsteins (drei Ausstellungsetagen, rund 1300 qm Fläche) und bietet spannende Einblicke in geologische und biologische Themen — in die Naturgeschichte des Landes, sowie in die Lebensräume und die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt der Lübecker Region.
Im Erdgeschoss geht es entlang der umfangreichen Ausstellung an versteinerten Meerestieren (Fossil- und Gesteinsfunde aus Geschieben, aus Kiesgruben und von der Ostseeküste) auf eine Zeitreise in vergangene Erdepochen. Herausragende Exponate sind die „Pampauer Wale“, die vor etwa elf Millionen Jahren hier in der Ur-Nordsee schwammen und die in einer Kiesgrube südlich von Lübeck gefunden wurden. Sie zählen in Europa zu den besterhaltenen Funden fossiler Wale. Das Element Wasser ist für die Lübecker Region von großer Bedeutung. Die beiden Flüsse Wakenitz und Trave sowie die nahe Ostsee sind nicht nur wichtig für die Stadtgeschichte Lübecks, sondern auch spannende Naturräume. In der Ausstellung „Von Flüssen und Meer“ kann der Besucher in das einmalige Naturerbe, das die Menschen dieser Region gestaltet haben und weiter verändern werden, „eintauchen“ und erleben. Die vielfältigen Lebensräume und die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt können hier aus nächster Nähe betrachtet werden und es erschließen sich ökologische Zusammenhänge. Weiterhin sind die Besucher eingeladen, insbesondere Säugtiere und Vögel kennen zu lernen und in der Insektenausstellung ein Bienenvolk in einem „Gläsernen Bienenstock“ bei all seinen Tätigkeiten zu beobachten. Mit Hilfe der „Lübecker Bienentanzuhr“ lässt sich hier die Bienensprache übersetzen.
Neben den Dauerausstellungen werden regelmäßig aktuelle Wander- und Sonderausstellungen z.B. aus den Themenkreisen Naturkunde, Naturwissenschaften, Ökologie oder Life Sciences u.v.m. gezeigt.


Wissenschaftlichen Sammlungen

Das Museum für Natur und Umwelt blickt auf die längste Museumsgeschichte in der Hansestadt Lübeck zurück. Die Naturaliensammlung des Lübecker Arztes und Naturforschers, Johann Julius Walbaum (1724—1794) bildete den Grundstock für den Aufbau eines Naturkundemuseums in Lübeck. 1893 wurde ein prachtvoller neugotischer Museumsbau errichtet und in dem Mehrspartenhaus auch die stark angewachsene naturkundliche Sammlung der „Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit“ angemessen ausgestellt.

Leider brannten die naturkundlichen Sammlungen 1942 im Krieg fast vollständig aus. Bereits 1951 begann der Neuaufbau einer naturgeschichtlichen Schau- und Forschungssammlung. 1963 konnte das neue heutige Museumsgebäude eröffnet werden. Die wissenschaftlichen Sammlungen umfassen im Schwerpunkt Objekte der norddeutschen und Lübecker Region. Sie wurden und werden zum überwiegenden Teil von versierten Sammlern aus Lübeck angelegt und dann dem Museum angeboten oder vererbt. Die Natur-Objekte stellen eine wichtige Dokumentation der Lebewelt dar und sind das „Gedächtnis der Welt“. Dabei sind die regionalen Lübecker Sammlungen wichtiger Teil der globalen Forschungsstruktur. Sie sind wertvoll z.B. bei Fragestellungen nach Veränderungen von Flora und Fauna.
Heute umfassen die zoologischen Sammlungen heimische Insekten (ca. 150.000 Präparate), historische Käfersammlungen (ca. 55.000 Objekte), historische Schmetterlingssammlung (ca. 7400 Objekte), Muscheln und Schnecken (38.000 Objekte), Wirbeltiere (ca. 1200 Exponate in den Ausstellungen oder magaziniert) und Skelette (darunter rezente Walskelette, z.B. Pottwal). Im Herbar werden historische Sammlungen lokaler Sammler und damit wertvolle Dokumente aus ca. 100 Jahren aus der Norddeutschen Region bewahrt, z.B. Samenpflanzen, Farne, Moose und Flechten (ca. 75.000 Belege), Moose und Brombeeren.
Die geologischen Sammlungen umfassen Gesteine, Mineralien und Fossilien in Schausammlung und Magazin (insgesamt ca. 8500 Objekte).
Herausragende Stücke sind die Großfossilien: Fossilfunde aus Groß Pampau (drei fossile Bartenwale (davon 1 Holotypus!), Zahnwal, Hai sowie der Fund eines eiszeitlichen Riesenhirsches im Lübecker Stadtteil Schlutup.


Mögliche Forschungsthemen, ggf. auch in Kooperation mit Instituten und Orten der Lübeck-Forschung des ZKFL:

  •     Geschichte des Naturkundemuseums in Lübeck: vom Naturalienkabinett zum Museum für Natur und Umwelt
  •     Geschichte des Natur- und Umweltschutzes in der Hansestadt Lübeck „Naturerbe ist Kulturerbe“
  •     Naturschutz in Lübeck — Engagement für das Naturerbe früher und heute (Paul Gussmann, Ernst Albert, Georg Eberle u.v.a.)
  •     Rolle des Museums während der Zeit des Nationalsozialismus
  •     Johann Julius Walbaum — Sammlung und Wirken