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Museum Behnhaus Drägerhaus

Orte der Forschung

Das Museum Behnhaus Drägerhaus ist Lübecks Galerie des 19. Jahrhunderts und der Klassischen Moderne. Die bedeutende Sammlung von Gemälden und Grafiken umfasst Werke deutscher und europäischer Künstler und hat ihre Schwerpunkte in der Kunst der Romantik und der Klassischen Moderne. Dabei verbinden sich regionale Ausrichtung und internationale Bedeutung: Der Romantikerbestand ist vor allem durch die Werke des Lübeckers Johann Friedrich Overbeck und der Nazarener geprägt, umfasst aber auch Gemälde von Caspar David Friedrich, Carl Blechen und Carl Gustav Carus. Overbecks „Selbstbildnis mit der Bibel“, das „Familienbildnis“ und der Karton „Sulamith und Maria“ zählen zu den Hauptwerken des in Rom tätigen Nazareners. Zeichnungen und Druckgrafiken Overbecks bilden zudem einen Schwerpunkt der grafischen Sammlung, die nicht zuletzt durch bedeutende Schenkungen der letzten Jahre einen herausragenden Bestand an Handzeichnungen des 19. Jahrhunderts umfasst.

Neben der Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts zählen Werke des deutschen Impressionismus zu den Hauptwerken des Gemäldebestandes, darunter Werke von Max Liebermann, Lovis Corinth, Max Slevogt und dem Lübecker Künstler Gotthardt Kuehl. Eine besondere Verbindung hat Lübeck zu Edvard Munch, der zwischen 1902 und 1907 hier tätig war. Vier Gemälde und zahlreiche Grafiken zählen daher zum Bestand des Museums. Zwischen 1921 und 1933 erweiterte der Museumsdirektor Carl Georg Heise die Sammlung durch gezielte Ankäufe von Werken zeitgenössischer Künstler. Trotz erheblicher Verluste während der NS-Zeit prägt die Klassische Moderne mit Gemälden von Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein, August Macke, Max Beckmann und Paula Modersohn-Becker auch heute wieder die Sammlung.

Das Museum befindet sich in zwei Stadtpalais des 18. Jahrhunderts, dem Behnhaus und dem Drägerhaus, in deren historischen Räumen zudem Wohnensembles des 18. und 19. Jahrhunderts zu sehen sind.

Die Sammlung und die mit ihr verbundene Kunst- und Kulturgeschichte Lübecks, Norddeutschlands und des Ostseeraums sind Ausgangspunkt für Forschung und Ausstellungen des Hauses.

Mögliche Forschungsthemen:

  • Carl Georg Heise: Heise war von 1920 bis 1933 Museumsdirektor in Lübeck. Unter seiner Leitung wurde das Behnhaus als Museum eingerichtet, die Gemäldesammlung neu strukturiert und um Werke zeitgenössischer Kunst erweitert. Zahlreiche Dokumente — vor allem Korrespondenz mit Künstlern wie Schmidt-Rottluff, Emil Nolde, Christian Rohlfs, Wilhelm Lehmbruck oder Georg Kolbe, aber auch mit jungen Lübecker Künstlern — befinden sich im Museumsarchiv und wurden bisher nicht zusammenhängend ausgewertet.
  • Johann Friedrich Overbeck: Verschiedene Publikationen widmeten sich in den letzten Jahren gezielt dem Werk Overbecks und der Künstlervereinigung des Lukasbundes bzw. der Nazarener. Werkverzeichnisse der Gemälde und Zeichnungen Overbecks oder eine Zusammenstellung seiner Briefe und Schriften existieren bisher jedoch nicht. Die umfangreichen Bestände der Lübecker Sammlung, der Stadtbibliothek und des Stadtarchivs bieten eine ideale Grundlage für eine solche Zusammenstellung.