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Aufgearbeitet?

Die Geschichte der Zwangsarbeit in Lübeck. Ein Blick zurück in eine Zeit des Aufbruchs.

Vor fast 30 Jahren hat der Historiker Christian Rathmer begonnen gemeinsam mit der Slawistin und Historikerin Katja Freter die Geschichte der Zwangsarbeit in Lübeck aufzuarbeiten. Sie haben Fragebögen nach Polen, Frankreich, Belarus, Russland, in die Ukraine verschickt, Archive in Lübeck ausgewertet und Lebensgeschichten anhand von Rechnungsbüchern, Zahlungsbelegen und Registrierungen recherchiert. Das Versenden von Briefen, die Forschung in Archiven und der Kontakt zu hunderten ehemaligen Zwangsarbeiter:innen aus der ehemaligen Sowjetunion wäre ohne die Arbeit der Menschenrechtsorganisation Memorial nicht möglich gewesen. Bis heute erhält Christian Rathmer Post von Kindern, Enkeln und Urenkeln, die erst nach dem Tod die unbeantworteten Briefe ihrer Angehörigen finden. Doch manche Kontakte, die seit den 1990er Jahren noch bis vor kurzem bestanden, können gegenwärtig nicht mehr fortgesetzt werden. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zerstört auch das.

Der Abend wirft einen Blick auf die Geschichte der historischen Aufarbeitung der Zwangsarbeit in Lübeck, setzt sie in aktuelle Entwicklungen und möchte damit ein Zeichen für die Gegenwart setzen.

Montag | 20.11.2023 | 19 Uhr
Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL), Königstraße 42, 23552 Lübeck

– Eintritt frei –

Eine Veranstaltung des ZKFL und der Völkerkundesammlung in Kooperation mit dem Willy-Brandt-Haus Lübeck und dem Forum Erinnerungskultur.