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»a BRIEF history«

Eine Reise in die Kulturgeschichte des Briefes mit 30 Exponaten aus Lübecker Sammlungen

Die Ausstellung »a BRIEF history« (13. September – 17. Oktober 2020) im Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck bot den Besucher:innen einen Einblick in rund 700 Jahre Kulturgeschichte des Briefes. Erstmalig kooperierten dabei 13 Mitglieder des Zentrums für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL): Museen, Archive und Sammlungen aus der Hansestadt Lübeck. Die Ausstellung zeigte, wie breit der Lübecker Sammlungsschatz gefächert ist. Zudem war es die erste Veranstaltung im Rahmen von Lübeck hoch 3 (LH³), einem Projekt der Musikhochschule Lübeck, der Technischen Hochschule Lübeck und der Universität zu Lübeck.

Vom 13. September bis 17. Oktober 2020 wurde in der Villa Brahms am Lübecker Jerusalemsberg die Ausstellung »a BRIEF history« gezeigt, die die Materialität des Briefes thematisierte. Die Besucher:innen wurden auf eine faszinierende Reise durch rund 700 Jahre Kulturgeschichte des Briefes mitgenommen. Diese begann bei archäologischen Wachstafel-Funden und päpstlichen Pergamenturkunden mit Siegel sowie opulenten Adelsbriefen der Frühen Neuzeit. Über Schlüsselobjekte aus der Blütezeit der Briefkultur im 19. Jahrhundert wurde der Blick schließlich hin zu handschriftlich verfassten Briefen aus dem 21. Jahrhundert und digitalen Medien geleitet. Bei einer Schau, die ausschließlich Objekte aus Lübecker Sammlungen vereinte, durften natürlich auch repräsentative Kaufmannsbriefe der Hansezeit und Briefe der Lübecker Dichter Emanuel Geibel, Thomas Mann und Günter Grass nicht fehlen. Zum Beethoven-Jubiläumsjahr trafen die Besucher:innen zudem auf einen doppelt versiegelten Brief des Komponisten Ludwig van Beethoven.

»Briefe sind weit mehr als nur Texte. Vielmehr beginnt die Botschaft bereits bei der Entscheidung, welches Papier, welches Format und welches Schreibgerät gewählt wird«, so der Kurator der Ausstellung und Leiter des Brahms-Instituts Prof. Dr. Wolfgang Sandberger. Und die Mitkuratorin Teresa Cäcilia Ramming, Doktorandin und Volontärin am Brahms-Institut, ergänzte: »Die Beschaffenheit der Briefobjekte erzählt den heutigen Betrachter:innen oftmals viel mehr, als nur der reine textliche Inhalt.« Der Schwerpunkt lag daher weniger auf den Inhalten der Briefe als auf dem Aspekt ihrer Materialität.

Das Projekt ist im Rahmen der Planung zur Summerschool des ZKFL entstanden, die vom 14. bis 17. September 2020 zum Thema »Brief – Strukturen einer Kulturtechnik« stattgefunden hat.

Zur Ausstellung »a BRIEF history« erschien im September 2020 ein Katalog bei et+k München. Die hochwertig abgebildeten Exponate werden darin von Lübecker Autor:innen der einzelnen Institutionen essayistisch begleitet.

An »a BRIEF history« waren insgesamt 13 Lübecker Institutionen beteiligt: Archiv der Hansestadt Lübeck, Hansestadt Lübeck Bereich Archäologie und Denkmalpflege, Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck, Buddenbrookhaus, Europäisches Hansemuseum, Günter Grass-Haus, Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk, Kunsthalle St. Annen, Museum Behnhaus Drägerhaus, St. Annen-Museum, Stadtbibliothek Lübeck, TheaterFigurenMuseum Lübeck und Völkerkundesammlung der Hansestadt Lübeck.

Weitere Infos

Ort: Villa Brahms, Jerusalemsberg 4, 23568 Lübeck

Öffnungszeiten: 13. September bis 17. Oktober 2020, täglich 14 bis 18 Uhr, Eintritt frei